Montag, 8. Dezember 2014

VOLT (Berlin)

Einen Ausflug nach Berlin zur Weihnachtszeit? Ich kann es definitiv empfehlen - auch wenn ich dieses Mal vieles nur aus Autofenstern sehen konnte, da ich geschäftlich in Berlin war. Meine Reise hat mich aber auch in das Restaurant VOLT geführt und das möchte ich nicht unerwähnt lassen, da es definitiv einen Abstecher wert ist.



Das Restaurant befindet sich in einem ehemaligen Umspannwerk im Stadtteil Kreuzberg und liegt am Landwehrkanal. Die Einrichtung passt zum roten Backstein, rustikale Holztische, etwas schwer zu schiebende Stühle auf dem Steinboden und tolle Kupfer-(!?)-Kugel-Lampen, in denen man zur Not auch einen kurzen Check der Frisur "spiegeln" kann. Trotz der derben Einrichtung, gepaart mit Lampen und anderen Deko-Elementen wirkt es gemütlich. Und draußen wartet eine große Holzterrasse, im Sommer bestimmt eine schöne Alternative.

Wir starten das für uns unbekannte Menü mit Mehrkorn-Baguette mit einer schaumig-geschlagenen Meersalz-Butter und einer Linsencrème mit Curry für den ersten Hunger, welches laufend nachgefüllt wird und sehr lecker schmeckt. Danach gibt es noch einen kleinen Gruß aus der Küche im Weckglass, eine Gemüse-Crème gepaart mit Fisch. Der Service ist aufmerksam und mein Glas wird auf wundersame Weise nie leer, sondern ist stets gut gefüllt.


Danach startet das eigentlich Menü mit einer Sellerie-Suppe mit einem Grieß-Nockerl. Die Suppe ist gut, aber haut mich geschmacklich nicht vom Hocker und trotz des tollen Tellers fehlt mir etwas Farbe in der Anrichtung. Das Grieß-Nockerl in einer gebundenen Suppe finde ich auch irgendwie gewöhnungsbedürftig, schmeckt aber ebenfalls gut.


Im Anschluss werden wir mit sehr leckerem Steak (tolle Qualität, sehr zart) mit Bohnenvariationen und Kartoffel-Gratin als Beilagen verwöhnt. Insgesamt fehlt mir etwas die Würze in den Gerichten und hier wird es besonders deutlich - trotzdem ein leckeres Gericht. Die Würze kann mit der Salz und Pfeffermühle ausgeglichen werden. Jeweils eine Mühle Salz und Pfeffer für einen 10er Tisch führt zur angeregter Kommunikation von hinten nach vorne und zurück - offensichtlich geht es nicht nur mir so.


Den Abschluss bildet eine Schokoladen-Kardamon-Schnitte mit Birne und ist ein optisches Highlight auf tollem Teller. Auch die Vanille-Würfel und Kaffee-Pralinen sind eine interessante Geschmacksvariation und runden das Menü gut ab.




Fazit: Ein tolles Ambiente und leckeres Essen für schätzungsweise 50€ - 55 € je Menü sind in Ordnung, wenn beim nächsten Mal die Würze noch passender ist. Das Geschirr und die Anrichtung der Speisen ist toll. Witzige Toiletten-Kabinen (gestaltet wie offensichtlich frühere Umkleidekabinen der Werksarbeiter) und aufmerksamer Service haben überzeugt. Der Test des Kakaos scheiterte an dem Kakaopulver, wie mir die Kellnerin auf Nachfrage berichtete. Schade.




Zu guter Letzt: Was so gar nicht in das Ambiente passt ist diese Weihnachtsdeko auf den Tischen. Wer hat denn hier diesen "Unterlegestern" besorgt? Ohne Stern und ohne Tanne wäre das definitiv moderner und aus meiner Sicht passender. Oder!?


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