Donnerstag, 25. Juli 2013

Die Bank

Mein zweiter Zwischenstopp im Rahmen des Schlemmersommers 2013 war das Restaurant Die Bank.

Bei der kurzfristigen Verschiebung des reservierten Tisches von 19.00 auf 19.30 Uhr stellte sich heraus, dass trotz Online-Reservierung mit Bestätigung kein Tisch auf meinen Namen reserviert war. Trotzdem war es (zum Glück) kein Problem - auf der Terrasse war allerdings spontan dann kein Platz mehr für uns - Schade!

Wir beginnen mit einem Apperitif und schielen kurze Zeit nachdem unserer "geliefert" wurde neidisch auf andere Tische und auf Nachfragen hören wir, dass es aktuell eine leckere Bowle gibt. Die hatte unser Kellner offensichtlich vergessen uns anzubieten. Aber ein Aperol bzw. Hugo ist ja auch nicht die schlechteste Wahl ;-)

Das Schlemmersommer-Menü verspricht uns als Vorspeise Gebratener Scampi mit gegrillter Wassermelone & Zitronenmelisse, lauwarm gebeizter Label Rouge Lachs mit Gurkenrelish, Fenchel und Aroniabeergelee und eine Thunfischpraline mit Avocadotatar, Zwiebelbiskuit und Sesamchip. Als Zwischengang Ziegenquark Ravioli mit Erbsen, Minze und Karotte. Als Hauptgang Sous Vide gegarte Rückenroulade vom Husumer Weideochsen mit Lauch, Speck, dazu Pfifferlingsrisotto, geschmorte rote Zwiebeln und Estragonjus. Als Nachtisch wartet ein Erdbeertraum "Die Bank 2013" mit einem Erdbeerbeignet mit Vanileecreme, Schaumwein-Holunderblütensüppchen mit Erdbeersorbet und eine Erdbeer-Rhabarber-Schnitte mit Eisenkrauteis. Viel Text und ein hoffentlich leckeres Essen!


Wir starten direkt mit einem Brotkorb, der mit einer Butter (die zu Beginn noch zu hart zum Streichen ist) und einer Paprika-Creme serviert wird und gut schmeckt.

Danach starten wir mit der Vorspeise auf einer Étagère, das sehr hübsch anzusehen ist, aber aufgrund des kleinen Tisches durchaus schwierig zu handhaben ist, da man die Teller einzeln aus dem Gestell nehmen muss, um die einzelnen Bestandteile zu essen. Scampi und Lachs schmecken gut. Die Thunfischpraline scheint frittiert und ist in Ordnung, etwas suspekt ist uns das Zwiebelbiskuit dazu, das irgendwie nicht so richtig überzeugt. Aber es ist ein guter Start in das Menü!


Bei den Ravioli habe ich Bedenken, da Ziegenkäse ja nicht so meins ist, aber: Die Ziege bleibt im Hintergrund und ist somit auch für mich genießbar. Die Anrichtung ist eher überraschend, drei "Riesen-Ravioli" mit verschiedenen Saucen sind eine Menge für einen Zwischengang. Ein bisschen weniger Sauce und kleinere Ravioli hätte ich in diesem "edlen" Umfeld eher erwartet und wahrscheinlich für besser befunden, aber es schmeckt sehr lecker.

Danach werden wir vom Service gefragt, ob wir eine kleine Pause einlegen wollen, was uns sehr gut passt. Insgesamt ist der Service gut, man merkt die "andere Liga" im Vergleich zum Restaurant um die Ecke. Das Essen, dass uns serviert wird, wird auch immer erläutert. Wir haben jedoch regen Wechsel und somit keinen richtigen Bezug zu einem Kellner.

Nach einer Pause, aber ohne uns erneut zu fragen, geht es weiter mit dem Hauptgang und was soll ich sagen? Das war nix! Das Risotto ist relativ geschmacksarm und die Pfifferlinge liegen auch nur nachträglich oben drauf, ohne Chance den Geschmack beim Garen abzugeben. Der Jus ist gut, auch wenn ich noch mehr Estragon-Geschmack erwartet habe. Und dann der Hauptdarsteller: Die Roulade! Und hier weiß ich wirklich nicht so recht, wie ich es ausdrücken soll. Es sieht nicht nur aus wie etwas, was ich nicht essen will, es hat auch noch eine ähnliche Konsistenz. Wir haben beide unabhängig voneinander eher eine Assoziation zu dem zweiten Wort meines Blogs als zu einer Roulade. Es fällt tatsächlich schwer diesen Gedanken wegzuschieben und genüsslich zu essen - die Konsistenz ist mir viel zu weich und auch der Geschmack überzeugt nicht so richtig. Noch nie hat mich bisher eine Optik so "erschüttert" - wir lassen beide einen großen Teil der Roulade liegen.

Nach dem "Schock" geht es weiter mit dem "Die Bank 2013"-Dessert. Das kommt angerichtet auf einer Schiefertafel und sieht sehr ansprechend auch (Zum Glück!). Das "Süppchen" ist mal etwas anderes und in Kombination mit dem Erdbeersorbet lecker. Die Erdbeer-Schnitte ist mir zu cremig und ist nicht so meins. Die "gebackene Erdbeere" schmeckt nach gebackener Erdbeere, also für mich nichts besonderes. Das Eisenkrauteis schmeckt gut! Mir fehlt ein bisschen die "Süße" und als Schokofan natürlich auch ein bisschen Schokolade - aber dafür kann die Bank ja nix!

Die Toiletten sind über eine Treppe zu erreichen, recht warm, aber gut. Der Kakao schmeckt leider nur dürftig - ist der überhaupt komplett mit Milch? Ich bin mir da nicht so sicher!


Fazit: Man merkt, dass man in "Der Bank" besser umsorgt wird als in "normalen" Restaurants, der Service ist wirklich gut! Das Essen ist bis auf die Roulade vollkommen in Ordnung, erst recht für den Preis - aber wenn man sich selbst ein gewisses Niveau zuschreibt, erwarte ich auch etwas mehr bzw. habe deswegen auch mehr zu meckern. Da habe ich auf diesem Niveau schon besser gegessen! Ich rate nicht ab hierher zu gehen, aber im Vergleich zum Deck 7 hat die Bank definitiv nur Platz 2.




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